„Kulturell Boxen für Kinder“
Samuel mit Teilnehmenden beim Brainstorming über Rezeptideen
Das Projekt „Kulturell Boxen für Kinder“ durchgeführt von den Bündnispartnern Planerladen e.V., Bezent e.V. und Train of Hope e.V. – alles in der Dortmunder Nordstadt ansässige Vereine – bietet einen spannenden Mix von interkulturellem Austausch und einem abwechslungsreichen Sportprogramm an.
Mitten in der Dortmunder Nordstadt findet das Programm im offenen Kinder- und Teenstreff Juki statt und zieht viele Kinder und Jugendliche aus der direkten Nachbarschaft an. Andre, ein sehr motivierter Teilnehmer, berichtet, dass sein Highlight im Projekt der Spaß mit den anderen sei und, dass „alle gut mitmachen“, ebenfalls gefallen ihm die Dehnübungen für die Beine sehr. Samuel, eine ehrenamtliche Kraft, gibt an, dass das Projekt „ein Highlight an sich“ sei. Denn vor allem während der Coronapandemie fielen viele Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche komplett weg und die Teilnehmenden hätten dieses Angebot mit großer Freude angenommen. Sie seien sehr zuverlässig zu den Terminen gekommen und es hätte sich eine solide Gruppe gebildet, die große Lust auf das Programm hat.
Kulturell Boxen – ein Mix aus Sport und interkulturellem Arbeiten
Im Projekt wechseln sich Tage mit Sporteinheiten mit Aufwärm-, Aktions- und Cool Down Phasen, mit Tagen mit kulturellem Programm ab. Dabei soll die Mitbestimmung der Teilnehmenden im kulturellen Teil der Arbeit eine zentrale Rolle spielen. Im Fokus steht dabei, dass die Teilnehmenden ihre eigene Identität und die der anderen Projektteilnehmenden spielerisch kennenlernen und in einen Austausch kommen. Als Ergebnis kam im Brainstorming mit den Teilnehmenden heraus, dass diese sich wünschen ein interkulturelles Kochbuch zusammenzutragen und zu gestalten. Dabei sind bereits 15 verschiedene Rezepte aus 9 verschiedenen Nationen zusammengekommen. Die Teilnehmenden berichten zudem was diese Gerichte für sie besonders macht und welche persönlichen Erfahrungen sie mit dem Essen verbinden. Als Abschlussveranstaltung im Winter möchte die Gruppe die Gerichte aus dem Kochbuch nachkochen und ein gemeinsames Essen veranstalten, dabei soll auch jede*r Teilnehmer*in ein Exemplar des Kochbuchs bekommen.
Dehnübungen vor dem Sport; Foto: Planerladen e.V.
Sport als zentraler Punkt der Jugendhilfe
Said Boluri, einer der ausführenden Fachkräfte, ist seit vielen Jahren in der Kinder- und Jugendhilfe tätig und sieht Sport als einen essenziellen Teil seiner Arbeit. Er möchte damit Kindern und Jugendlichen den Raum geben aktiv zu sein und ihnen gleichzeitig das Gefühl geben gesehen und gehört zu werden. Beide Fachkräfte Said und Ali Boluri, die bei Sidekick e.V. Projekte gestalten und durchführen, bringen in das Projekt gezielt ihre Erfahrungen als Pädagogen und Übungsleiter für Kampfsport ein. Die Anleitenden berichten, dass die Kinder durch die Kampfsporteinheiten mehr aus sich herausgekommen seien und sich ein größeres Selbstbewusstsein angeeignet haben. In der Gruppe gibt es unter den Trainern und den Teilnehmenden feste Absprachen und Regeln. Respekt voreinander sei einer der wichtigsten Punkte. Die Kinder und Jugendlichen lernen gewaltlose Konfliktlösungsstrategien und mit Frust anders umzugehen. Dies konnte bereits bei Konfliktsituationen innerhalb der Gruppe beobachtet werden.
Insgesamt zeigt sich das Bündnis sehr zufrieden mit der Kooperation und alle beteiligten Personen schauen sehr positiv auf das Projekt und deren Ergebnisse. Die Nachfrage nach außerschulischen Angeboten sei nach Said ungemein groß. Für ihn ist der „Effekt“ von solchen Projekten dahingehend messbar, wenn Kinder und Jugendliche immer wiederkommen und Spaß an den Angeboten haben.
Trainingseinheit am Boxsack; Foto: Planerladen e.V.
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Format: Regelmäßiges Angebot
Bündnispartner: Planerladen e.V., Bezent e.V. und Train of Hope e.V.
Stadt:Dortmund