Projektbeispiele

Beispiel eines Projekts im Format Ferienfreizeit: „Interkulturelle Musikfreizeit“

Bündnis: Musikverein, Migrationsrat, Jugendamt

25 Jugendliche im Alter von 15-18 Jahren haben im Rahmen einer hochqulalifiziert begleiteteten interkulturellen Musikfreizeit in den Ferien die Möglichkeit 5 Tage an einer Musikwerkstatt teilzunehmen. Im Vordergrund des Angebots steht die Begeisterung der Jugendlichen, selbst Musik zu machen und sich mit den diversen Lebenswelten künstlerisch auseinanderzusetzen. Sie können entsprechend ihrer musikalischen Vorerfahrungen und Neigungen aus zehn Band- und Musikworkshops je zwei wählen, in denen sie in unterschiedlichen Besetzungen täglich vormittags (5 Workshops) und nachmittags (5 weitere Workshops) Stimme, Rhythmus, Instrumentenspiel anhand gemeinsam ausgewählter herkunftsspezifischer Songs proben. Auch herkunftsspezifische Instrumente sollen Anwendung finden (z.B. Saz). Am letzten Abend präsentieren sich die Teilnehmenden in einem kostenfreien, nicht-öffentlichen Konzert und am darauf folgenden Sonntag in den Räumlichkeiten eines Bündnispartners (z.B. Migrantenorganisation/ Musikschule). Musik zu machen, in einer Band zu spielen, gemeinsam zu singen, macht Spaß und fördert Teamgeist, die Kreativität und Selbständigkeit der Jugendlichen. Sich in einer Gruppe musikalisch zu begegnen, fordert den ganzen Einsatz. Gemeinsam Musikstücke zu proben und öffentlich aufzuführen, funktioniert nur, wenn man sich selbst traut und das Vertrauen zu den MitspielerInnen vorhanden ist. Die Erfahrung, gemeinsam ein Ziel erreichen zu können, gibt den Jugendlichen Orientierung und Halt und verdeutlicht ihnen, wie sie auch in Freizeitgestaltung und darüber hinaus Verantwortung für Gemeinsames wahrnehmen können. Durch Erfolgserlebnisse und positive Resonanz auf das eigene Handeln entsteht Selbstbewusstsein. Die Musikwerkstatt trägt dazu bei, dass die Jugendlichen erleben, dass ihre Talente gewürdigt und sie nachhaltig in ihrer Entwicklung gefördert werden. Die unterschiedlichen Lebenslagen, Migrationsgeschichten von Mädchen und Jungen sollen berücksichtigt, Benachteiligungen abgebaut und die Gleichberechtigung von Mädchen und Jungen gefördert werden.

 

Beispiel eines Projekts im Format Ganztagsveranstaltung „Theaterprojekt Lebenswelten“ (Beantragung nur in Kombination mit anderen Formaten möglich)

Bündnis: Migrantenorganisation, Migrationsrat, Schule

Im Rahmen des Schnupperkurses „Theaterprojekt Lebenswelten“ steht die Begegnung, das Kennenlernen, die praktische Erfahrung von Umfeld, Bedürfnissen, eigener Lebenswelt der beteiligten im Mittelpunkt. In kurzer Zeit (6 Stunden) haben 15 teilnehmende Kinder im Alter von 11 bis 14 Jahren die Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen und spielerisch, unter der Leitung von künstlerischen Fachkräften – mögliche Themen für das darauffolgende Theaterprojekt unter dem Format „Regelmäßige Angebote“ zu vereinbaren, auf die aufgebaut werden soll.

Beispiel eines Projekts im Format „regelmäßiges Angebot „Theaterprojekt Lebenswelten“

Bündnis: Migrantenorganisation, Migrationsrat, Schule

15 Kinder im Alter von 11 bis 14 Jahren üben in einem Jahresprojekt 45 Tage a 2 Std./nachmittags in der Woche ein Theaterstück ein, in dem durch Tanz, Wort und Gesang in verschiedene Themenwelten eingetaucht wird, die sie bewegt: Flucht, Migration, Schule, Diversität etc. können dabei als mögliche Themenwelten fungieren. Zwei professionelle Fachkräfte und Ehrenamtliche unterstützen den Prozess. Der rasche/ständige Wechsel zwischen den verschiedenen Themenwelten im Theaterstück soll auf die Dynamik und die Kraft der Erfahrungen der beteiligten Kinder und Jugendlichen hindeuten und ihnen die Möglichkeit geben, sich künstlerisch mit den Themen auseinanderzusetzen. Z.B. kann die eigene Fluchterfahrung in Form von traditioneller Musik und Tanz dargestellt werden. Das Leben in einer multikulturellen Nachbarschaft durch Wort und begleitender Musik bzw. von Tanz etc. Vorzugsweise findet das Projekt in einem Theater statt, in der eine kreative Atmosphäre zu finden ist, die für das kreative und künstlerische Schaffen von Bedeutung ist. Durch dieses Projekt gewinnen die Kinder und Jugendlichen mehr Selbstvertrauen – der Umgang mit Diversität wird selbstverständlich. Durch die verschiedenen Kunstformen im Theaterprojekt werden Einblicke in die kulturellen Prägungen der künstlerischen Ausdrucksformen geschaffen. Das Theaterprojekt endet mit einer öffentlichen Abschlussvorführung im Theater.

Beispiel eines Projekts im Format Ferienkurs: „Spielend sprechen lernen“

Bündnis: Kirche, Migrantenorganisation, Theater

15 Kinder im Alter von 7 bis 10 Jahren erarbeiten in einem 5-tägigen Ferienkurs (montags bis freitags 8 Unterrichtsstunden) in den Osterferien über zwei Wochen ein Theaterstück ein. Die Maßnahme wird von zwei Theaterpädagogen/-innen und studentischen Hilfskräften begleitet. Das Theaterstück wird öffentlich aufgeführt. In dem Projekt steht die Sprache im Vordergrund, wobei im Theater spielerisch und mehrsprachig sehr kreativ gearbeitet werden kann: Alle gesprochenen Sprachen, die die Kinder mitbringen, können ins Stück einfließen und durch Körpersprache und Mimik ergänzt werden. Das spielende Erzählen setzt vielschichtige Lernprozesse in Gang und regt eine ganzheitliche Sprachentwicklung mit allen Sinnen an. Märchen – in ihren Motiven und Themen oft kultur- und sprachübergreifend – bieten eine kindgerechte Grundlage sowie phantasievolles und reichhaltiges Material für die Stückentwicklung an.